Donnerstag, 22. September 2011

Merckx UMX 2012

Ich stelle mal ein kühe Behauptung auf, und sage, dass jeder, der auch nur ein bisschen Rennradsport-affin ist, den einen ganz großen Namen kennt: Eddy "The Cannibal" Merckx.
Heute ziert sein Name nicht mehr die Weltranglisten, dafür die Räder seiner eigenen Schmiede. Diese hat für das kommende Jahr nun das hier angekündigt:

mehr Bilder gibts hier

















Während das Konzept auf den ersten Blick meiner Meinung nach durchaus ansprechend aussieht, offenbart es sich bei eingehender Betrachtung als mindestens streitbar.
Was mich am meisten stört, ist wohl der Hintergrund des Konzepts: 1972 hat Eddy Merckx in Mexiko einen neuen Stundenrekord auf, der erst im Jahr 2000 gebrochen wurde. Zum 40jährigen Jubiläum bringt man nun diese "Neuauflage" des 72er Rekord-Bahnrades heraus. Wer sich das mal anschaut, wird merken, dass diese beiden Räder bis auf die Hauptfarbe rein gar nichts gemein haben. Meine Meinung: hier wird massives Namedropping betrieben, um den Verkauf ein wenig anzuheizen.
Ich frage mich außerdem, was man sich wohl dabei gedacht hat, als man dem Rahmen vertikale Dropouts und ein exzentrisches Innenlager gab. Die Kette wird also nicht, wie allgemein üblich bei SSPs und Fixed Gears, am Hinterrad gespannt, sondern im Tretlager (hier gibts Detailaufnahmen). Das ist keine Neuerfindung, wird aber vor allem bei Umrüstung von Rädern benutzt, deren Rahmen ursprünglich für Schaltungen gedacht waren. Das macht also bei einem Rad, das von Anfang an für den Singlespeed Betrieb konzipiert war nur dann Sinn, wenn man sich unbedingt von der Masse abheben will - oder aber, wenn man hierauf hinaus will: in einer zweiten Version kann man das Rad mit einer Rohloff Speedhub erwerben, die man bei horizontalen Ausfallenden nicht verwenden kann. Die Nabe hat zwar einen (sicherlich gerechtfertigt) tadellosen Ruf in Sachen Qualität und Anwendung, kostet allerdings auch um die 1000 €. Bei einem Basispreis von ca. 1200 € für das Rad ist das dann schon eine Menge Asche, wobei ich mich auch frage, ob das nötig ist, bei einem Zweirad, dessen Konzept aus einem Trend entspringt, der eine optische und technische Reduktion als ursprüngliches Ideal hat.

Checkt zu dem Thema mal Prolly, und ihr werdet sehen, dass da noch deutlich mehr gehatet wird als hier.

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