Dienstag, 27. September 2011

VeloKult: Von Renter zu Renner - Hercules

Ich sagte ja schon mal an anderer Stelle, dass es mir beim Aufbau von Räder nicht immer darum geht, mir oder anderen superteure Museumsstücke hinzustellen. Genausowenig finde ich es akzeptabel, dem billigen Preis und der "trendy" Optik den Vortritt vor der Qualität zu geben. Einen Mittelweg finde ich immer angebracht. Einen solchen stellt das nächste Rad dar, dass ich hier vorstellen will:

















Ich gehe hier nicht in chronologischer Reihenfolge vor, denn zwischen dem Mercier und diesem entstand noch ein anderes, dem ich aber einen späteren Post widmen werde.
Dieses Rad ist nachwievor eines meiner Lieblingswerke. Hercules ist jetzt nicht unbedingt dafür bekannt, stylische Straßenrenner zu bauen. Man kennt den Schriftzug eher von bequemen aber wohl eher trägen Herren- und Damenrädern. Dafür ist Hercules eine Firma mit langer Tradition und bekannter Qualität. Das gilt auch für die Basis dieses Rades. Als es in der Garage eines Bekannten gefunden wurde, sah es so aus:










Für die meisten wäre das wohl nicht die erste Wahl gewesen, um einen Singlespeed-Renner daraus zu bauen, aber ich dachte mir, mit der Basis lässt sich etwas machen. Der Rahmen war nicht der leichteste, aber auch kein Schwergewicht und die Verarbeitung konnte sich auch sehen lassen (zum Beispiel die Gipiemme Ausfallenden - also geschmiedet, und kein dünner ausgeschnittener Mist). Bremsen, Lager und Laufräder waren auch noch in Ordnung. Allerdings habe ich das Hinterrad ausgetauscht, aber nur, weil die Nabe einen Schraubkranz hatte, und ich lieber eine Kasettennabe wollte, um die Kettenlinie besser einstellen zu können.











Viele Teile wurden rausgeschmissen (Kettenschutz, Gepäckträger, den ganzen Kram, dein keiner braucht und natürlich die Schaltung), einige ausgetauscht (Lenker, Sattel) und das Ergebnis war ein bequemer, aber gleichzeitig schneller und überraschenderweise wendiger Renner. Da das Rad aber von Anfang an für den Verkauf gedacht war, habe ich es nicht lange fahren können, sondern bin damit nur ein paar Testrunden gefahren. Ich bin aber heute noch von der Schlichtheit und dem Fahrgefühl begeistert.

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