Es ist doch immer so: wenn sich ein Gruppierung vergrößert, ihren Lebensraum ausweitet und ihren Stand im Revier festigen will, gibt es Reibereien mit denen, die sich dort sonst so aufhalten.
Glaubt man dem Spiegel, dann ist das im Falle der radfahrenden Gemeinschaft ein wahrer Straßenkampf.
Man kennt die Probleme: rechtsabbiegende Autos, sorglos geöffnete Autotüren, Drängeleien, Leute, die auf Radwegen rumstehen. Der Radfahrer sieht sich selbst bedrängt von allen Seiten, ob von Fußgängern oder Autofahrern.
Aktionen wie Critical Mass oder Sternfahrten, die um Interesse für diese Probleme werben, sollte man kennen.
Mir ist in letzter Zeit bewusst geworden, dass dabei eine Problemgruppe vergessen wird, der sich der tägliche Zweiradkämpfer gegenüber sieht:
Der Feind im eigenen Lager.
Ja richtig, einige Radfahrer benehmen sich da manchmal so daneben, dass es fast schon nicht mehr so verwunderlich ist, wenn so einige Zuschauer Aversionen gegen uns hegen. Ich will nun keinesfalls darauf hinaus, dass man doch gefälligst Regeln zu befolgen hat, unabhängig von ihrem Sinngehalt.
Mir ist klar, dass ich ein bisschen wie der griesgrämige Alte mit dem erhobenen Zeigefinger daher komme, aber vielleicht regt diese - zugegebenermaßen stellenweise übersteigerte - Darstellung den ein oder anderen ein wenig zum Nachdenken an. Denn wenn an so einigen Stellen kein Umdenken passiert, dann bleibt es Leuten wie der (oft auch zurecht belächelten) Fahrradpolizei oder als verrückte Querulanten erscheinenden überlassen, Fehlverhalten zu bemängeln und die Kluft zwischen Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern wird vergrößert.
und dann erscheint es schon ein wenig bitter, sich von diesen Leuten zurecht weisen lassen zu müssen
(und mal ganz nebenbei: als Radkurier war ich auch schnell, ohne Fußgänger zu belästigen oder in den Gegenverkehr zu wechseln)
Zum Thema: wenn mir Radfahrer auf meiner Seite entgegen kommen, auf dem Gehweg unterwegs sind, kein Licht haben oder sich auch mal Vorfahrt nehmen, wo sie keine haben, dann ist dabei gar nicht so wichtig, dass sie gegen irgend eine Regel verstoßen. Viel wichtiger ist, dass sie gegen den gesunden Menschenverstand handeln, denn sie gefährden dabei die Gesundheit von anderen.
Ich folge da der Auffassung vom Kölner Fahrradblogger Marco Laufenberg wenn ich sage, dass Menschen nicht besser sind, bloß weil sie sich auf zwei Rädern fortbewegen.
Letzte Woche an einer Kreuzung: Ich stehe an der Ampel auf der Straße und neben mir auf dem Radweg eine mir unbekannte Fixie-Pilotin. Weil ich auf der Straße fahre, komme ich nicht in die Zwangslage, die ich nun beobachten kann. Noch auf der Kreuzung kommen auf dem Radweg zwei Radfahrer entgegen. Weil sie auch noch nebeneinander fahren, bleibt der Fixie-Pilotin nichts anderes über, als zwischen den beiden durch zu fahren. Lenker verfehlten sich nur um Zentimeter und eine der geisterfahrenden Damen bescheinigte dem vermeidlichen Rad-Rowdie lauthals geistige Verrücktheit.
Korrekterweise konnte die nur eins erwidern: "Falsche Seite!"
Gesicht und Ausruf der Dame verrieten mir neben großem Erschrecken vor allem eines: völlige Unwissenheit. Sie hatte offensichtlich keine Ahnung, dass auch für sie das Rechtsfahrgebot besteht. Aber mal abgesehen von der Vorschrift, auch der gesunde Menschenverstand sollte einem doch verraten, dass eine Radspur von einem Meter Breite nicht groß genug für Gegenverkehr ist.
Ich habe den Eindruck, dass sich manche Leute auf das Rad schwingen, um dann schon "irgendwie" von A nach B zu kommen. Woran liegt das? Ich glaube, der Grund liegt im "Zweiradbewusstsein", denn das ist geprägt von Arroganz, mangelnder Auflärung, Sorglosigkeit und auch fehlendem Selbstbewusstsein.
Es ist eben falsch, dass man sich durch Radfahren von der Verantwortung befreit, sich zu informieren. Wenn es um Autofahren geht, würde auch niemand auf die Idee kommen, dass man sich in den Verkehr stürzt, sobald man nur Anfahren, Schalten und Bremsen drauf hat. Für das Rad scheint immer noch zu gelten, dass es reicht, das Gleichgewicht halten zu können. Maßnahmen, wie der Fahrrad-Führerschein werden verniedlicht, allein schon, weil sie nur in der Grundschule stattfinden, und das noch nicht einmal verpflichtend. Damit spreche ich mich keinesfalls für strenge Reglementierungen in Form von Führerscheinen oder gar Nummernschildern oder solchem Nonsens aus. Es liegt viel mehr in der eigenen Pflicht, sich über diese Dinge klar zu werden, und dafür zu sorgen, dass anderen (z.B. Kindern) diese Dinge bewusst werden.
In solcher Unaufgeklärtheit liegt wohl auch ein Grund für das vielerorts mangelnde Selbstbewusstsein: Statt auf einer Straße ohne Radweg zu fahren, nutzten viele Radfahrer lieber den Gehweg. Doch das verlagert das Problem nur. Ja, manchmal erfordert es ein wenig Mut, aber auf dem Gehweg hat grundsätzlich kein Radfahrer etwas verloren. Ich heiße es keinsfalls für gut, dass auf einer Straße, wie z.B. der Riehler Straße ein Radweg gänzlich fehlt. Aber wenn mehr Radfahrer ihre Rechte nutzen würden, statt den Schwanz einzuziehen, wäre der einzelne, der auf der Straße fährt (wo er auch hingehört) nicht nur ein einsamer
Rad-Rowdie, sondern einer von vielen Verkehrsteilnehmern und damit zu berücksichtigen.
Also: Nur Mut!
In anderen Fällen, wenn der Gehweg aus reiner Bequemlichkeit, oder Sorglosigkeit befahren wird habe ich absolut kein Verständnis. Da gehört kein Radverkehr hin. Und ich rede hier von wirklichem Verkehr, nicht von ein paar Metern Hausnummer- oder Parkplatzsuche, das mache ich zugegebenermaßen auch selten mal. Da gilt wieder: schaltet euren Kopf ein, um das zu differenzieren. Schaut euch dazu ein weiteres mal radfahren-in-koeln.de an, denn anscheinend können das noch nicht einmal einige altgediente adfc-Mitglieder.
Versteht mich richtig, den adfc finde ich grundsätzlich gut. Aber wenn sich welche so daneben benehmen, die eigentlich für uns werben und anderen ein Vorbild sein sollen, ist wirklich einiges im Argen.
Und ich will da auch nicht Argumente, wie "ja, aber die Fußgänger latschen ja auch auf dem Radweg herum" hören. Um es ganz klar zu sagen, das geht mir genauso auf die Nerven, wie Fußgänger, die genau sowas tun. Diese "Zahn um Zahn" Argumentation bringt keinen weiter.
Im Klartext: Für blinde Regelhörigkeit, wie etwa Radwegbenutzungspflicht gibt es von mir ein klares Nein. Die eigentlichen Regeln für den Straßenverkehr diktiert der Menschenverstand, aber einige habe wohl ziemlich gut gelernt, dessen Stimme zu ersticken.
In solcher Unaufgeklärtheit liegt wohl auch ein Grund für das vielerorts mangelnde Selbstbewusstsein: Statt auf einer Straße ohne Radweg zu fahren, nutzten viele Radfahrer lieber den Gehweg. Doch das verlagert das Problem nur. Ja, manchmal erfordert es ein wenig Mut, aber auf dem Gehweg hat grundsätzlich kein Radfahrer etwas verloren. Ich heiße es keinsfalls für gut, dass auf einer Straße, wie z.B. der Riehler Straße ein Radweg gänzlich fehlt. Aber wenn mehr Radfahrer ihre Rechte nutzen würden, statt den Schwanz einzuziehen, wäre der einzelne, der auf der Straße fährt (wo er auch hingehört) nicht nur ein einsamer
Rad-Rowdie, sondern einer von vielen Verkehrsteilnehmern und damit zu berücksichtigen.
Also: Nur Mut!
In anderen Fällen, wenn der Gehweg aus reiner Bequemlichkeit, oder Sorglosigkeit befahren wird habe ich absolut kein Verständnis. Da gehört kein Radverkehr hin. Und ich rede hier von wirklichem Verkehr, nicht von ein paar Metern Hausnummer- oder Parkplatzsuche, das mache ich zugegebenermaßen auch selten mal. Da gilt wieder: schaltet euren Kopf ein, um das zu differenzieren. Schaut euch dazu ein weiteres mal radfahren-in-koeln.de an, denn anscheinend können das noch nicht einmal einige altgediente adfc-Mitglieder.
Versteht mich richtig, den adfc finde ich grundsätzlich gut. Aber wenn sich welche so daneben benehmen, die eigentlich für uns werben und anderen ein Vorbild sein sollen, ist wirklich einiges im Argen.
Und ich will da auch nicht Argumente, wie "ja, aber die Fußgänger latschen ja auch auf dem Radweg herum" hören. Um es ganz klar zu sagen, das geht mir genauso auf die Nerven, wie Fußgänger, die genau sowas tun. Diese "Zahn um Zahn" Argumentation bringt keinen weiter.
Im Klartext: Für blinde Regelhörigkeit, wie etwa Radwegbenutzungspflicht gibt es von mir ein klares Nein. Die eigentlichen Regeln für den Straßenverkehr diktiert der Menschenverstand, aber einige habe wohl ziemlich gut gelernt, dessen Stimme zu ersticken.
Also merke: Radverkehr ist kein verantwortungsfreier Raum, fahrt mal ein wenig bewusster. Bewegt euch nicht nur einfach zügig von A nach B, sondern werdet euch klar darüber, dass ihr das beste Verkehrsmittel der Welt nutzt - mit allen Freuden aber auch Pflichten, die das mit sich bringt.
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